Pius in Neapel

09. Fahrt auf den Spuren von Papst Pius II. 01. bis 08. September 2018



Programm: 1. Tag • Ankunft B&B Napoli Class • Spaziergang Via Toledo

2. Tag • Castel’Nuovo (Sonntag geöffnet 8:30 – 14:00) • Palazzo Reale (1. Sonntag im Monat gratis) • Castel Ovo (geöffnet 09:00 – 19:00) • 18:00 Konzert San Carlo

3. Tag • Herculaneum • San Eligio • Santa Croce al Mercato • Chiesa del Carmine

4. Tag • Castel’Elmo • Certosa San Martino • Palazzo Caraffa • Palazzo Becadelli • San’Angelo a Nilo (22) • Spaccanapoli

5. Tag • Santa Maria Assunta (DUOMO) • Santa Maria di donna Regina • San Giovanni a Carbonara • Porta Capuana ??? evtl. • San Lorenzo Maggiore • Santa Chiara

6. Tag • Salerno / Amalfitana

7. Tag • Santa Anna dei Lombardi, Via Monteoliveto • Frei für eigene Exkursionen z. B. : o Museum o Sorrent o Napoli Underground o Shopping etc.





Zur Geschichte Neapels

Legendäre Stadtgründung an der Stelle, wo die von Odyseus zurückgewiesene Sirene Parthenope an Land gespült wurde. Griechen aus Kyme (lat. Cumae) gründeten nahe der alten Stadt (Palaijopolis) eine neue Stadt: Neapolis (Neustadt). In griechischer und römischer Zeit ein bedeutendes Wirtschaftszentrum 1194 – Neapel wird vom Hohenstaufer Heinrich VI. regiert

1266 – Karl I. von Anjou erhebt Neapel zur Hauptstadt seines Königreiches 1421 – Johanna II von Anjou bestimmt Alfons V. von Aragon zu ihrem Nachfolger

1442 – Alfons von Aragon kommt nach Neapel

1458 – Ferrante I. wird König

1485 – Die Verschwörung der Barone schlägt fehl

1496 – Neapel fällt an die Franzosen

1503 – Neapel fällt wieder an Spanien

1631 – Ausbruch des Vesuv

1647 – Masaniellos Aufstand

1656 – Pestepedemie: Ein Drittel der Bevölkerung stirbt

1688 – Die Altstadt wird durch Erdbeben zerstört

1707 – Neapel fällt an die österreichischen Habsburger

1734 - Neapel fällt an die Bourbonen (Karl III.)

1799 – Geburt der Republik Neapel, endet durch Gegenrevolution

1806 – Napoleons Sohn Joseph Buonaparte wird König von Neapel

1808 – Joachim Murat folgt Joseph Buonaparte (1815 hingerichtet)

1860 – Garibaldi erobert Neapel, es wird Teil des Königreichs Italien

1922 – Die Faschisten treffen sich vor dem „Marsch auf Rom“ in Neapel

1943 – Aufstand „Quatro Giornate“: Deutsche werden aus Neapel vertrieben



Piazza del Mercato Berüchtigter Platz, hier fanden früher die öffentlichen Hinrichtungen statt. Am 29. Oktober 1268 wurde hier Konradin, der letzte Spross der Hohenstaufen enthauptet. Ein sehr prominetes Opfer war auch Masaniello, ein armer Fischverkäufer, der im Jahre 1647 einen Aufstand gegen die harten Steuergesetze des spanischen Vizekönigs entfachte. Er wurde für verrückt erklärt und enthauptet. Eine wahre Hinrichtungsorgie wurde nach der Niederkämpfung der Partenopeischen Republik (nach dem Vorbild der französischen Revolution) Durch die wieder eingesetzten Bourbonen veranstalt.

Salerno und Amalfi Da ESP sich Monate lang in Neapel aufhielt, hatte er auch Gelegenheit sich die Umgebung anzusehen. Alfonso, dem er wegen seiner diplomatischen Mission ständig auf den Fersen sein musste, war meistens mit seiner geliebten Lucrezia unterwegs, und so kam ESP nach Cumae, Baiae und auch nach Salerno und Amalfi, wo er die Reliquien der Apostel Andreas und Mattäus besuchte.

Enea Silvio Piccolomini, Europa

266 Inzwischen bedrängte die Not an Lebensmitteln die Bewohner von Neapel und sie hatten keine andere Hoffnung, als dass ihnen entweder die Genueser zu Wasser oder Francesco Sforza mit Antonius Caudola auf dem Landweg Hilfe bringen würden. Ein Maurer namens Anellus, den der Hunger gezwungen hatte, Neapel zu verlassen, ging zu Alfonso und sagte, wenn man ihm dafür Geld gebe, zeige er, wie man die Stadt mit geringer Gefahr für die Soldaten einnehmen könne. 200 starke Männer werden bestimmt, die mit Anellus und seinem Bruder in der Nacht durch den Abwasserkanal in die Stadt eindringen und die Mauern besetzen sollen. Der König erwartet, mit dem Heer bereitstehend, deren Signal. Und jene landeten in einem Haus, in dem nur zwei Frauen waren, eine alte und eine jüngere, ihre Tochter. Als die Mutter anfing zu schreien, wurde sie schnell gepackt und gezwungen, mit den Schreien aufzuhören, die Tochter schwieg freiwillig. Und schon war die Sonne aufgegangen und nicht mehr als 40 Männer von den 200 hatten den Kanal verlassen. Der Soldat, der dem König Alfonso das Eindringen zu melden verpflichtet gewesen wäre, gab kein Zeichen, sei es aus Nachlässigkeit, sei es aus einem anderen Grund. Alfonso glaubte, dass seine Mannen entweder getötet wurden oder es aus Furcht nicht gewagt hätten, aus dem Kanal herauszusteigen, er rückte nun näher an die Stadt heran und drang an der Stelle ein, wo er mit der Belagerung ansetzen wollte. René ritt im Galopp mit der Schar, die er für unvermutete Fälle vorbereitet hatte, zu den Mauern und hielt die Feinde fern.

267 Riesige Angst und Bestürzung befiel nun die Soldaten, die aus dem Kanal herausgestiegen waren und es weder wagten, in den Kanal zurückzusteigen, damit sie nicht vom Klang ihrer Waffen verraten würden, noch einen Ausfall riskieren wollten, wegen ihrer geringen Zahl. Als Alfonso sieht, dass von seinen Leuten in der Stadt nichts ausgerichtet wird, kehrt er voll Verzweiflung ins Lager zurück. René aber zog sich, als ob die Gefahr schon vorbei sei, in die Burg zurück, nachdem er Wachen zurückgelassen hatte. Nicht lange danach läuft ein Bote zu Alfonso und meldet, dass viele seiner Soldaten aus dem Kanal gestiegen wären und in einem Haus – stumm vor Angst – verborgen seien. Wiederum also rückt man an die Mauern heran und beginnt den Kampf, damit man den Verborgenen Mut mache, einen Ausfall zu wagen. Inzwischen kommt der Sohn des alten Mütterchens, das wir erwähnt hatten, von seinem Wachposten nach Hause und klopft an die Türe, damit man ihm öffne. Die Mutter und die Leute drinnen hatten Angst und wussten nicht, was sie tun sollten. Endlich setzte sich die Meinung durch, dass sie die Türe ein wenig öffnen und seine Hand ergreifen sollten und, wenn sie ihn ergriffen hätten, ihm Schweigen befehlen sollten. Aber jener flieht augenblicklich voller Angst, als er die Bewaffneten sieht, und schreit, dass Feinde innerhalb der Mauern seien, er eilt sofort zu René und berichtet, was er gesehen hat. Aber die Soldaten, die drinnen waren, brechen schlagartig geschlossen aus dem Haus, besetzen im ersten Anlauf die nahen Mauern, wo nur eine einzige Wache gefunden wird, und den Turm.

268 René, durch diesen Boten und den Tumult aufgeschreckt, kehrte schnell zu den Mauern zurück und griff die Feinde an. Alfonso, der seinen Leuten Mut einflößt, befiehlt, dass Leitern herbeigeschafft werden. Die Städter konnten zwar diesen Teil der Mauer leicht verteidigen, aber die Soldaten, die über die Leiter in den von ihnen eingenommenen Turm entkommen waren, konnten auch durch herabgeworfene Steine nicht vertrieben werden. Während heftig gekämpft wird, bemerkt Alfonso, der an die Mauern heran reitet, dass eine bestimmte Stelle kaum bewacht wird, befiehlt, dass schnell eine Leiter dorthin gebracht werde, und nimmt so die Mauer ein. Schon hatten die Eroberer des Turmes, zum Teil schwer verwundet, den Kampf aufgegeben, zum Teil sich von den Mauern gestürzt und sich ergeben, und René hätte diesen Turm zurückerobert, wenn nicht plötzlich die Feinde mit gewaltigem Geschrei von hinten eingedrungen wären und Schrecken verbreitet hätten. Einer von den Soldaten des Alfonso vergrößerte noch die Angst der Städter, weil er die Stadt durch einen Einstieg in der Mauer betreten hat, den er durch Zufall unbewacht fand; er griff den Feind an und erweckte dadurch den Eindruck, dass das nächstgelegene Tor zerstört und eingenommen sei. Dennoch verlässt René nicht der Mut. Er spornte die Anwesenden an, ging tapfer auf die Feinde los und schlug deren Ansturm ein wenig zurück. Bald aber, als er merkt, dass die Seinen durch die immer größere Anzahl der Feinde in großen Schrecken geraten, fängt er an, sich Stück für Stück zurückzuziehen und flüchtet sich, nachdem mehrere Feinde durch das Tor des Hl. Januarius eingedrungen waren, mit wenigen seiner Leute in die königliche Burg. Dann wurde das Tor des Boarium-Platzes aufgebrochen und die Mauer an ein paar Stellen niedergerissen: sofort ging man daran Beute zu machen, vom Töten nahm man wenigstens Abstand. Bald machte aber dann der König, der die Stadt betreten hatte, dem Beutemachen ein Ende.

269 Die Erinnerung an dieses Jahr ist heute noch lebendig, an die Eroberung der so großen Stadt (am 12. Juni 1442), die eingenommen wurde, 1.000 Jahre, nachdem sie durch Belisar aus den Händen der Goten gerissen wurde, 1.440 Jahre nach der Geburt unseres Erlösers Christus. Dieses Jahr war das 21. nach dem Beginn des Krieges. Am folgenden Tag legten zwei gewaltige Lastkähne mit Getreide an, die von den Genuesern geschickt worden waren; als sie bemerkten, dass die Stadt eingenommen war, zogen sie sich bis unterhalb der Burg zurück. René gab nun alle Hoffnung auf, die Stadt zurück zu erobern, und die Getreidekähne segelten wieder zurück. Drei Burgen hielten auch jetzt noch in Treue zu René: die von Capua, die auf dem Berg und die königliche. Aber die von Capua ergab sich, bevor René wegging, nachdem ein Waffenstillstand von wenigen Tagen vereinbart worden war. Die königliche Burg wurde bedeutend später und die auf dem Berg noch später eingenommen. René begab sich zu Papst Eugen, der in Florenz residierte; dann ging er nach Frankreich. (…) Nachdem er nun das ganze Königreich befriedet hatte, kehrte Alfonso wie ein Triumphierender mit dem großartigsten Prunk in die Stadt zurück und das Volk jubelte.

270 Danach wurde zwischen Alfonso und Papst Eugen über den Frieden verhandelt. Ludwig, der Kardinal von Aquileia, ein Mann von großen Fähigkeiten, wurde, versehen mit päpstlicher Vollmacht, zum König geschickt und schloss den Frieden. Die Friedensbestimmungen wurden wie folgt festgelegt: Papst Eugen soll Alfonso zum König von Neapel ernennen und ihn auch mit diesem Titel bezeichnen. Ferdinand, dem Sohn des Königs, dem der König das Königreich für die Zeit nach seinem Tode bestimmt hatte, soll das Recht der Thronfolge bekommen, und er soll dem Königreich Terracina hinzufügen. Alfonso dagegen soll sich der Autorität Eugens unterwerfen und ihn im Piceno unterstützen, das die Sforza erobert hatten, und es befreien; wann auch immer der Papst einen Krieg gegen die Türken oder die Afrikaner unternehmen sollte, soll ihm der König mit der Flotte helfen; die Priester seiner Königreiche, die unter dem Vorwand des Konzils nach Basel gegangen sind, soll er zurückrufen und er soll nicht dulden, dass die drei von ihnen, die von Amadeus von Savoyen zu Kardinälen gemacht worden waren, bei ihrer Rückkehr für solche gehalten werden. Die herzogliche Stadt Amatrice und Accumoli, Städte bei den Marsanern, soll er der römischen Kirche übergeben.

271 (…)

272 Als Kaiser Friedrich zu ihm kam (im Jahr 1452), war Alfonso etwa 58 Jahre alt. Er hatte einen zierlichen Körperbau, ein bleiches Gesicht, bot einen fröhlichen Anblick, hatte eine Adlernase und helle Augen, schwarze Haare, die bis zu den Ohren reichten und schon weiß schimmerten. Er war von mittlerer Körpergröße, beim Essen und Trinken hielt er sich zurück und Wein trank er nur mit viel Wasser verdünnt. Um die Wissenschaften bemühte er sich sein ganzes Leben lang, in der Grammatik war er besonders kundig, obwohl er nur sehr selten Latein sprach. Er hielt die Geschichte ganz hoch, kannte sich aber auch bei den Dichtern und Rednern gut aus. Dialektische Probleme löste er leicht. Nichts war ihm in der Philosophie verborgen. Nachdem er alle Geheimnisse der Theologie erforscht hatte, stellte er sich Fragen über die Vorsehung Gottes, über den freien Willen des Menschen, über die Fleischwerdung des Wortes, über das Altarsakrament, über die Dreieinigkeit; wenn einer über schwierige Fragen Bescheid wissen wollte, zeigte er sich hilfsbereit und weise.

273 Wenn Antworten zu geben waren, war er zwar kurz und gedrängt, aber dennoch niemals verlegen. Seine Redeweise war höflich und fein. Seine größte Sorge war, dass nicht irgendjemand betrübt von ihm fortgehe. Unangenehme Bittschriften wollte er lieber vertrösten als ablehnen. Er war religiös und bemühte sich eifrig um die kirchlichen Dinge. Er stiftete unvergleichliche Priestergewände und Altarschmuck. Auch beschaffte er unglaublich Schönes religiöses und häusliches Gerät aus Gold und Silber. Perlen, auch große Einzelstücke, Diamanten und andere wertvolle Steine, die auf der ganzen Welt gesucht wurden, kaufte er zusammen. Die Wände der Kapelle, in der er die Gottesdienste besuchte, und der Höfe, die er bewohnte, schmückte er mit prächtigen und goldenen Tüchern. Er kleidete sich selbst mehr glänzend als teuer, Seide oder den purpurnen Feldherrnmantel trug er selten. Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er auf der Jagd. Im Krieg war er streng und hart, im Frieden milde und leutselig. Er vergab leicht denen, die gegen ihn die Waffen ergriffen hatten. Menschliches Blut vergoss er ungern. Dennoch hasste er die Verbrechen und ließ die Untertanen nicht ungestraft Verbrechen begehen. Das Königreich Neapel, das vorher viele Jahrhunderte lang eine Räuberhöhle gewesen war, machte er friedlich und sicher, so dass du, welchen Weg auch immer du gehen willst, keine Furcht vor Räubern haben musst. Allen Gesandten, die zu ihm kamen, gewährte er herrlichen Luxus. Den apostolischen Gesandten, die Kardinäle waren, kam er außerhalb der Stadt entgegen und ehrte sie wie Väter. Er ließ Schiffe von ungewöhnlicher Größe bauen und er glaubte, dass sie, wenn er sie von ferne anschaute, als erhabene Burgen durch das Meer fahren sollten. Er errichtete Bauwerke an mehreren Orten, aber in Neapel glänzender und großartiger, als man sich es vorstellen kann. Die bis auf die Fundamente zerstörte königliche Burg, die Castel Nuovo hieß, ließ er wieder aufbauen, einerseits bautechnisch bewundernswert und unangreifbar, andererseits ganz luxuriös mit riesigem Aufwand, mit Türmen in kreisrunder Form aus viereckigem Stein, von wunderbarer und kunstreicher Bauart, mit unerhörter Dicke der Mauern und einem gewaltigen Triumphbogen aus dem allerhellsten Marmor. Er erneuerte auch die Burg „Sankt Salvator“ im Meer, genannt Castel del Ovo, dessen nicht zu erobernde Lage auf das großartigste restauriert wurde. Er vergrößerte auch den Hafen der Stadt, indem er in der Tiefe des Meeres einen sehr hohen Staudamm errichten ließ, eine dicke Mauer, von Türmen geschützt. Gesundheit gab er der Stadt, indem er Sümpfe trockenlegte.

274 Der große Fürst kannte in der Tat das Auf und Ab des Schicksals. Neben all den anderen Widrigkeiten musste er das Erdbeben mitmachen, das vor zwei Jahren sein ganzes Königreich erschütterte - ein Erdbeben von einem Ausmaß, wie es weder nach unserer Erinnerung, noch nach der Erinnerung unserer Vorfahren je gesehen oder gehört wurde. Viele Städte des Königreichs Neapel stürzten völlig zusammen; Ariano Irpino wurde so verschlungen, als ob es durch einen Wasserfall ausgelöscht wäre. Kaum eine Stadt blieb ohne bedeutenden Schaden; man sagt, dass ungefähr 30.000 Menschen zwischen einstürzenden Dächern zugrunde gegangen seien. Die vornehmen Gebäude der Neapolitaner wurden zerrissen und zertrümmert und jede Kirche in dieser Stadt spürte das Beben. Aber heute ist die Stadt schon fast wieder hergestellt durch den Fleiß der Bürger und die Freigebigkeit des Königs.

275 Im Übrigen wäre es nicht abwegig, so kurz wie möglich, gleichsam als Epilog, die berühmten Taten des glänzendsten Königs, der unser Jahrhundert wie ein strahlendes Gestirn erleuchtet hat, zu schildern, obwohl es den Rahmen des hier vorliegenden Textes sprengen würde alle aufzuzählen. Seine berühmtesten sind die folgenden: Nach dem Tod seines Vaters Ferrante übernahm er als junger Mann Aragon und die Königreiche von Spanien; als er diese für lange Zeit bestens verwaltet hatte, wurde er von Johanna, der Königin der Neapolitaner, als Sohn adoptiert; er unternahm einen Feldzug nach Italien, obwohl ihm seine Freunde abrieten, und übernahm die Macht der Königin. Den Herzog Ludwig von Anjou, der behauptete, dass ihm das Königreich Neapel durch Erbrecht zustehe, vertrieb er, nachdem er ihn in mehreren Gefechten besiegt hatte; die Königin, die, weil sie schlecht beraten wurde, ihn wieder enterbt hatte, hielt er mehr in Schranken, als dass er sie bestraft hätte. René, den zweiten Rivalen um das Königreich Neapel, zwang er aufzugeben, nachdem er ihn mit Waffen besiegt hatte. Giovanni Vitelleschi, den Patriarchen von Alessandria, der das Königreich mit großen Truppen belästigte, schlug er in die Flucht. Gaeta nahm er zweimal ein: einmal, als er es in einer heftigen Schlacht völlig besiegt hatte und ein zweites Mal, als ihn ein Teil der Bürgerschaft rief, nachdem die Stadt abtrünnig geworden war. Neapel eroberte er, obwohl René und die ganze Bevölkerung gegen ihn waren. Seinen Bruder Johannes, den König von Navarra, der in Spanien Schwierigkeiten hatte, unterstützte er mit Waffen. Marseille, die glänzende Stadt in der Provence, die er bei Nacht angriff, überwand er und plünderte sie aus. Die Insel Djerba (die alten nannten sie „Lotophagiten“) die vom Kontinent Afrika 4000 Schritte entfernt ist, belagerte er; Boferius, den König der Provinz, der mit Truppen ankam, zwang er, als er ihn an der nahen Küste besiegt hatte, aus dem kleineren Lager ins größere zu fliehen, nicht lange danach erhielt er von denselben Barbaren Tribut. Von Papst Eugen, der mit ihm wegen des Königreichs Neapel verfeindet war, bekam er endlich die erwünschten Friedensbedingungen. Francesco Sforza vertrieb er mit Waffengewalt aus der Gegend von Piceno, und in Albanien und im Osten fügte er, den Türken verfeindet, diesen durch seine Heerführer keinen geringen Schaden zu. Zweimal schlug er die Florentiner wegen der Probleme mit Frankreich, zweimal gab er ihnen Frieden, als sie darum flehten. Aber seine bewundernswerteste und erstaunlichste Tat ist es, wie er nach seiner Niederlage gegen die Genueser, wie schon erwähnt, in die Gefangenschaft des Herzogs Philipp von Mailand geriet, dann bald wieder frei kam, das mächtige Königreich Neapel erlangte, als Sieger von den Siegern Tribut nahm und dann dem Herzog Philipp so sympathisch war, dass er ihn in seinem letzten Willen zum Erben erklärte. Die wahren Nachkommen der Goten, von denen das Blut der Könige Spaniens hergeleitet wird, woher auch der Ursprung Alfonsos stammt, sind keinesfalls strittig. Für jene war es sowohl charakteristisch, im Kampf zu siegen, als auch sich Königreiche zu unterjochen. Ferrante, der diesen Fußspuren folgte, zeugte einen Sohn, der ihm ähnlich war. Während Ferrante selbst kämpfend, drohend, siegend sich Aragon, Katalonien, Valencia und Sizilien unterwarf, eroberte Alfonso den Teil Italiens, der einst „Großgriechenland“ genannt wurde; Alfonso wurde zum Aufseher des italienischen Friedens und scheint auch Lenker und Schiedsrichter der spanischen Angelegenheiten zu sein.







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