Pius' Reise von Rom zum Kongress nach Mantua (1459) -

2. Teil von Florenz nach Mantua




Angekommen in Bologna machten wir mit dem Redbus eine kleine Stadtrundfahrt um erste Eindrücke zu bekommen.

Am zweiten Tag fuhren wir mit der "Freccia Rossa" nach Florenz, wo wir unsere zweite Etappe offiziell begannen. Mit unserer sehr kompetenten und lustigen Führerin (schon der Aufdruck auf Jutetüte - "mir kaufet nix mir gucket bloß") Frau Susanne Probst, hatten wir wiedermal eine gute Wahl getroffen. Sie zeigte uns als erstes das Kloster San Marco, erbaut von Cosimo de Medici, wo auch Girolamo Savonarola einst Abt gewesen ist.
Dann ging es weiter zum Palazzo Medici mit dem berühmten Fresco von Benozzo Gozzoli

"Die heiligen drei Könige", auf dem sich auch in den hinteren Reihen Papst Pius II. einfindet.





Nach einer kurzen Mittagspause besichtigten wir den Dom und das Baptisterium, wo sich das Grab des recht zwiespältigen Papstes Johannes XXIII. befindet, welchen uns Josef H. am Abend zuvor in seinem Referat vorgestellt hatte.

Wir schlossen die Führung mit Santa Maria Novella ab, bestens informiert durch das Referat von Klaus H. über den Architekten der Kirche, Leon Battista Alberti. Zuvor hatten wir noch einen Blick in die Casa Antinori geworfen, ein recht orginelles Museum des Chiantiweinherstelles Antinori. Mit der Freccia Argenta ging es dann wieder zurück nach Bologna, wo uns ein üppiges Abendessen im benachbarten Hotelrestaurant erwartete.

An der Fontana di Nettunno trafen wir uns am nächsten Tag mit unserer Führerin Simona. Weiter gings in den Dom San Petronio, der ursprünglich größer als die Peterskirche in Rom werden sollte, was aber der päpstliche Legat durch den Bau des Archiginnasio, welches wir anschließend sehr genau besichtigten (teatro anatomico), verhindert hat.

Höhepunkt der Führung war San Stefano, ein Komplex von sieben Kirchen mit einer maßstabgetreuen Kopie des heiligen Grabes. Gegenüber leisteten wir uns anschließend einen üppigen Spuntino.

Mit dem Zug in Ferrara angekommen wurden wir von Elisabetta schon am Bahnhof erwartet. Sie führte uns durch die riesige Schlossanlage der Familie D'Este und erzählte uns viel über die Geschichte dieser bedeutenden Stadt. Wir besichtigten den Dom und die an den Dom angebauten mittelalterlichen Kaufläden, wir machten einen Rundgang durch die Altstadt und stärkten uns anschließend im Innenhof des Castello im Cafè "Duca d'Este".

Am Abend wartete auf uns eine besondere musikalische Überraschung. Wir fuhren mit dem Doppeldecker in die nahegelegene Villa Dolfi Ratta, wo uns nach einem Begrüßungstrunk die russische Pianistin Elene Nefedova in einem herrlichen Saal durch ihr Können bezauberte. Anschließend gab es ein sehr abwechslungsreiches Buffet.

Nach dem Frühstück packten wir unserere Koffer und fuhren weiter Richtung Mantua. In Ferrara machten wir einen Zwischenstopp im Palazzo Schifanoia, ausgeschmückt durch Fresken mit den Darstellungen der verschiedenen Jahreszeiten und den damit verbundenen Tätigkeiten. Auf recht verschiedenen Wegen errreichten wir dann San Benedetto sul Pò, wo uns in einem Kultlokal "La Cantina" ein Pranzo der Luxusklasse geboten wurde. Umso anstrengender war dadurch die anschließende Besichtigung des großartigen Klosters, das auch Pius im Verlauf des Kongresses von Mantua besucht hat.

Abends bereitete uns Christiane B. durch ihr Referat über Mantegna auf den nächsten Tag vor.

Am Samstag versammelten wir uns im Foyer des Hotels Favorita und fuhren gemeinsam mit dem Bus in die Innenstadt. Dort führte uns Anna zuerst in den Dom, zeigte uns anschließend das Haus des Rigoletto, dann besichtigten wir den riesigen Palazzo Ducale der Gonzaga, wo uns Anna auch den Saal zeigte, in dem die Beratungen des Kongresses stattgefunden haben, den Pius nach Mantua einberufen hatte.

In Sant' Andrea, dessen Fassade von Alberti entworfen wurde, konnten wir nur kurz verweilen, weil eine Hochzeit vorbereitet wurde. Unser Mittagessen nahmen wir im Restaurant Tiratappi (das sich hinter der Kirche befindet) ein.

Am Nachmittag fuhren wir mit den Autos bei strömendem Regen nach Sabbioneta, eine von Vespasiano Gonzaga gegründete Idealstadt, die sich ziemlich unverändert bis heute erhalten hat. Das Schmuckstück des Städtchens ist das Teatro Olimpico, mit wunderbaren Holzskulpturen und einer tollen Akkustik. Es wurde zwischen 1588 und 1590 von Vincenzo Scamozzi nach dem Vorbild des Teatro Olimpico in Vicenza erbaut.

Wir besuchten auch die Synagoge und den Palazzo Ducale. Besonders erwähnenswert sind hier die kunstvoll geschnitzten Holzdecken und die lebensgroßen Pferdestatuen. Die Galerie der Antiken Kunst (Galleria degli Antichi) ließ Vespasiano Gonzaga errichten, um seine Antikensammlung aufzunehmen. Sie ist mit 96 Metern Länge eine der längsten Renaissancegalerien. Hier machten unsere "Fußkranken" eine Pause in der Bar Centrale.

Nach dem Abendessen im Hotel hielt uns Renate W. ihr sehr gründliches Referat über Virgil.

Vor der Heimreise besichtigten wir noch den Palazzo Tè, den man auch als "Lustschloss" Federico Gonzagas bezeichnen könnte, mit seinen wollüstigen Fresken.



Florenz from zurück