Pius' Reise von Rom nach Mantua
Auf unserer 7. Reise "Auf den Spuren von Papst Pius II." besuchten wir Städte, in denen Pius auf seinem Weg zum Kongress nach
Mantua verweilte.
Pius selbst hat für diese Reise fast ein halbes Jahr gebraucht (20. Jan. - 26. Mai 1459)
Im Hotel Relais Falisco in Civita Castellana haben wir unsere Reise begonnen.
Pius selbst machte von Rom aus kommend zuerst in Campagnano
und dann in Civita Castellana Halt, deshalb sollte unsere erste Besichtigung auch dem dortigen Castello Albornoz gelten, wo Pius übernachtete und das
später von Papst Alexander VI. Borgia erweitert wurde. Leider war es geschlossen, obwohl uns bei der Anmeldung zugesichert
wurde, dass das Castello jeden Sonntag geöffnet ist.
Die Schönheit der mit Kosmaten verzierten Fassade des Domes begeisterte uns sehr.
Wir kamen dort auch in den Genuss eines kleinen Orgelkonzertes, gespielt auf dem alten Instrument, auf dem seinerzeit schon W. A. Mozart spielte.
Auch in Narni gab es eine Festung des Kardinals Albernoz, wo wir nicht nur die Herrschaftsräume sahen,
sondern, wie üblich, auch durch die Folterkammer geführt wurden. Wir durchwanderten die Stadt und nahmen an einer Führung teil,
die uns neue Ausgrabungen unter der Dominikanerkirche von Narni zeigte. Dort hat auch die Inquisition gewütet, besonders beeindruckend war eine
kleine Zelle ohne Fenster,
in der die Verurteilten monatelang festgehalten wurden.
Am nächsten Tag führte uns Monia zuerst auf die Festung von Spoleto, in der auch
Lucrezia Borgia für ein paar Monate regierte, und anschließend durch die Stadt.
Wir waren sehr beeindruckt vom Dom und den herrlichen Palästen dieser hügeligen Stadt.
Wir verabschiedeten uns von Monia und fuhren mit dem Linienbus nach Monteluco
in atemberaubender Geschwindigkeit hinauf. Dort aßen wir zu Mittag und besuchten dann das
sehr alte Franziskanerkloster, wo auch eine Zelle des heiligen Franzikus gezeigt wurde.
Anschließend betraten wir den heiligen Wald mit uralten Kastanienbäume, in dem sich die
von Pius beschriebenen Felshöhlen der Eremiten befanden. Von dort oben
hatte man einen wunderbaren Ausblick über die Dächer von Spoleto.
Auf dem Weg ins Hotel (in Foligno) besuchten wir die Quelle des Clitunnus,
beschrieben in einem wunderbaren Brief des jüngeren Plinius. Josef H. stellte uns in einem
interessanten, von Entengeschnatter unterbrochenen Referat diesen heiligen Ort vor, und Ingrid H.
den Dichter Giosuè Carducci, dessen Gedenksäule im Park zu sehen war.
Mit großer Bewunderung betrachteten wir auch den kleinen Tempel, der schon von so vielen Reisenden beschrieben wurde.
Am Abend lauschten wir dann noch dem lebendig vorgetragenen Referat von Christiane B. über Johann Gottfried Seume.
In Assisi wurden wir wieder von Monia geführt. Unser erstes Ziel war die Rocca Albornoz, die Pius durch einen Eckturm verstärken,ließ, auf welchem man noch heute sein Wappen sehen kann.
Anschließend stiegen wir in die Stadt hinunter, bewunderten die
Kirche der Santa Chiara mit dem berühmten Kreuz, von dem aus Jesus zu Franziskus gesprochen haben soll.
Nach einem Mittagesssen in einem urigen Lokal begaben wir uns zur großartigen Basilika des heiligen Franziskus mit den herrlichen Fresken des Giotto di Bondone.
Das Schmuckstück von Foligno, der Palazzo Trinci war am nächsten Tag unsere erste Station.
Die wunderbaren erst kürzlich restaurierten Fresken dieses Palastes zeigen den Reichtum
dieser Familie, die allerdings zur Zeit von Pius unter das Zepter des Kirchenstaates
geriet und unterdrückt wurde. Der Dom zeigte ursprünglich die berühmte Madonna di
Foligno (von Raffael), die heute allerdings nur noch in den vatikanischen Museeen zu sehen ist (Raubkunst).
Beeindruckend ist heutzutage nur noch die äußere Fassade des Domes.
Nachmittags fuhren wir mit dem Schiff auf dem Trasimenersee zur Isola
Maggiore. Auch Pius hat den Trasimenersee trotz Sturmwarnung überquert.
Sobald er das Schiff betrat, herrschte Windstille.
Wir legten auf der Isola Maggiore an, hatten einen wunderbaren
Snack im Freien mit Blick auf den See, der uns stärkte für den
anschließenden Aufstieg zur Kirche San Michele, begleitet von unserer Führerin Micaela.
Gefolgt wurden wir in die Kirche auch von einer Schwalbe die den Ausgang lange suchte.
Mit dem Zug errreichten wir Perugia, wo uns Monia am Bahnhof zur Stadtführung
empfing und uns durch die freigelegte und mit
Rolltreppen versehene Rocca Paolina zum Stadttor führte.
Wir besuchten die Galleria Nazionale, das Collegio Mercanzia
und das Nobile Collegio. Mittags aßen wir auf einer großen Terrasse mit Blick über Perugia.
Nachmittags besichtigten wir dann die Kirche San Domenico,
die von Pius damals eingeweiht wurde und in deren Kloster heute
das archeologische Museum beheimatet ist.
Auf dem Weg nach Pienza machten wir Halt in Castiglione
sul lago, wo Pius auf seiner Überquerung des Sees angelegt hatte.
Weiter ging es nach Pienza.
Dort führte uns Fabio durch das nette kleine Piusstädtchen, den Dom und den Palazzo Piccolomini.
Die Etappe endete in Pienza mit der Buchvorstellung "Malatesta nello specchio deformante del Papa".
Da wir Siena bereits auf vergangenen Fahrten besichtigt haben, werden wir unsere zweite Etappe Richtung
Mantua mit der wunderschönen Renaissance Stadt Florenz beginnen.
Als vorbereitende Lektüre empfehle ich Commentarii 2. Buch, Kapitel 10 - 44
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